Projektbeschreibung

Die Problemstellung

Über die letzten Jahrzehnte hinweg wurden europäische Städte durch Migrationsbewegungen geprägt, die zu einem Anwachsen multikultureller Gesellschaften und einer Entstehung und dem Wachstum von nicht nativen Gemeinden führten. Zeitgleich investieren Städte vermehrt in die Anpassung an den Klimawandel, sie lernen mit Naturkatastrophen umzugehen, und entwickeln Richtlinien und Pläne um die Resilienz des Lebensraumes kurz-, mittel-, und langfristig zu erhöhen.
In diesem Zusammenhang gehört es zu den wichtigsten Aspekten, alle Bürger einzubinden, wenn man sich diesen neuen Herausforderungen stellt. Im Bereich von Naturkatastrophen führt es beispielsweise zu einem enorm verstärkten Risiko, wenn jemand sich der Gefahr nicht bewusst ist, nicht weiß wen er anrufen kann, wie er reagieren soll oder wo man neue Informationen findet. Dies ist insbesondere der Fall für nicht native Personen. Städte werden gebildet von und durch die Bürger, die als Hauptakteure verstanden werden müssen so dass man Ergebnisse durch Richtlinien und Investitionen erhalten kann.
Das europäische Projekt “AMARE-EU“ fokussiert sich auf die Entwicklung konkreter, kostengünstiger und leicht anzuwendender Lösungen um diejenigen einzubinden und zu informieren, die aufgrund sprachlicher, sozialer, wirtschaftlicher und kultureller Faktoren ein erhöhtes Risiko im Falle von Naturkatastrophen tragen müssen.  Dank einer multisektoralen Partnerschaft bestehend aus Organisationen die in den Bereichen Naturkatastrophen, kulturelle Zusammenarbeit, Städtekoordination, Migrantenunterstützung und Integrationen arbeiten, wird eine Anzahl an Tools erarbeitet um Bewusstsein für die Problematik zu schaffen und eine Kommunikationskampagne zu erarbeiten.

Ist das Informationssystem ihrer Stadt gut genug?

Hauptaktivitäten und Ergebnisse

Das Projekt wird mit der Entwicklung eines web-basierten Selbsteinschätzungstool zur Evaluierung der Fähigkeit von Städten eine Kultur der Prävention angesichts multikultureller Gesellschaften zu schaffen. Dieses Tool, zusammen mit einer online-library zu Themen wie städtischer Resilienz, Multikulturalismus und Involvierung von Bürgern, wird während der ganzen Projektlaufzeit, und auch darüber hinaus, zur Verfügung stehen und helfen, das Bewusstsein von Städten zur Thematik des Projektes zu schärfen.

Materialien zu den Themen Risikoreduktion, Minderung adverser Konsequenzen von Katastrophen auf lokale Gemeinden, und Involvierung von Bürgern werden aufbereitet und auf Bedürfnisse von multikulturellen Gesellschaften angepasst. Dieses Material, zusammen mit passenden Richtlinien und bewährten Verfahren, werden ein Set an Werkzeugen darstellen, welche Stadtplaner unterstützt eine äußerst effektive Integration von nicht-nativen Gruppierungen in Präventions- und Katastrophenvorbereitungsstrategien zu erzeugen, um sichere und resilientere Gemeinden zu schaffen.

Ein Aufruf zur 4 europäische Pilotstädte wurden im Rahmen einer Aufforderung zur Interessenbekundung ausgewählt. In diesen Städten werden die vorgeschlagenen Ansätze mit direkter Unterstützung und Sachkenntnis der Projektpartner getestet und umgesetzt. Ausgewählte Analyse-, Trainings- und Planungsaktivitäten werden in jeder dieser Städte durchgeführt, inklusive der Einbindung von nicht nativen Bürgern und der Durchführung einer Sensibiliserungskampagne. Dadurch wird die Validierung der innovativen Vorgehensweise und des Sets an unterstützenden Werkzeuge möglich gemacht, welche danach für die allgemeine Anwendung zur Verfügung gestellt werden.

Zu erwartende Ergebnisse

Verstärkte Sensibilisierung zur Rolle von nicht nativen Bürgern als Teil städtischer Resilienz

Verbesserte Kapazität europäischer Städte ihre Bürger zu schützen, insbesondere die schutzbedürftigsten, vor den Konsequenzen von Naturkatastrophen, und zu einer höheren Lebensqualität beizutragen

Verbesserter Dialog, Kooperation und Verständnis zwischen den Städten (Institutionen) und ihren Bürgern

Verbesserung, Integration und Adaption existierenden Materials zu Risiko Awareness, Risiko Management und der Involvierung von Bürgern wird auf internationaler Ebene zur Verfügung gestellt

Verstärkte Konzepte zur Prävention und dem Katastrophenrisikomanagement

Unterstützung von aktivem Bürgerengagement, Freiwilligenarbeit und Solidarität

Schutz der verletzlichsten Gruppierungen einer Stadt

Förderung und Weiterentwicklung von inklusiven, dynamischen und risikobewussten europäischen Städten